Analoge Fotofilme: Teil 2 – Scan Vergleich

Nach meinen ersten Erfahrungen mit dem FUJUCOLOR C 200, geht es heute um einen Vergleich. Ich untersuche meine Scanergebnisse mit denen von Fotoparadies.de (dm). Dabei sind die Scans links von Fotoparadies und rechts meine von mir.  

Auflösung

Wenn ich die Fotos in der 100% Ansicht vergleiche, dann fällt als erstes die Auflösung auf. Im oberen Foto sind es 1536 x 1024px bei 72ppi die erreicht werden. Im unteren Foto sind es 7438 x 4914px bei 4800ppi. Das erste Ergebnis kommt von fotoparadies.de und das zweite aus meinem Scanner. 

Wer vor hat seine Foto Negative über die Drogerie günstig zu digitalisieren, um sie dann Zuhause weiterzuverarbeiten, der kann dies nur eingeschränkt tun. Ausschnitte und große Druckerzeugnisse sind hier nicht unüblich. Denkbar wären Fotoleinwände, Collagen oder Poster. Zwar bieten Programme wie Photoshop inzwischen sehr gute Möglichkeiten Fotos relativ verlustfrei bis zu einer bestimmten Größe zu vergrößern, aber mehr Auflösung bietet dennoch einen klaren Vorteil.

Vergleich von zwei Fotos

Preis-Leistung

Drogerie: Achtet man nur auf den Preis, so ist die Drogerie unschlagbar. Für Filmentwicklung, Fotoabzüge (9x13cm) und Digitalisierung (Foto CD) habe ich etwas mehr als 6,00€ gezahlt. Günstiger geht’s nicht! Was die Leistung betrifft muss man unterscheiden. Als vorwiegend digital fotografierender Fotograf habe ich bei den entwickelten Negativen nichts zu meckern. Auch die Abzüge auf FUJIFILM Fotopapier Matt empfinde ich als sehr angenehm. Bei den Scans gibt neben der Auflösung minimale, aber zu vertretende Abstriche. die sich nur bei wenigen Fotos bemerkbar machen und auch sehr an den persönlichen Geschmack gebunden sind. Hier und da empfinde ich es als einen Tick zu grünlich und ein anderes Mal zu warm oder zu „dunkel“. Für mich ist dies alles kein Problem, da ich die Fotos am PC nachbearbeiten kann. Nur wer nicht diese Möglichkeiten hat und extrem anspruchsvoll ist, könnte sich hier wirklich stören. Die Leistung kann ich ohne wenn und aber als gut bezeichnen. 

Haus im Vergleich nach Scan

Selbst gescannt: Vorausgesetzt man besitzt schon einen Scanner und scannt für den privaten Gebrauch, so halten sich die Kosten sehr in Grenzen. Lediglich der Aufwand ist im Vergleich mit dem Labor sehr hoch. Denn man muss folgende Schritte bis zum fertigen Foto gehen: 1. Einlegen der Negative in die Halterung. 2. Prüfen der Negative und der Scanfläche auf Staub und ggf. diese reinigen. 3.Programm öffnen und Scaneinstellungen und automatische Bildkorrekturen vornehmen (Auflösung, Rahmen anpassen, Farben, Kontrast, usw. einstellen). Dies kann man für alle Fotos gleichzeitig oder einzeln vornehmen. Da man in einem Durchgang maximal 8 Fotos scannen kann, muss dieser Vorgang bei einem Film von 36 Fotos fünf Mal wiederholt werden! Lediglich bei Negativen aus einem kleinen Fachlabor wurden die Negativstreifen erst nach dem sechsten Foto geschnitten. Dadurch kann ich pro Scanvorgang 12 Negative gleichzeitig scannen und muss den Vorgang nur drei Mal wiederholen.

Hier steht jedoch für mich die Flexibilität im Vordergrund. Ich kann die Negative so oft und so groß wie nötig scannen. Ebenso kann ich alle Korrekturen und Einstellungen für meine Fotos selbst vornehmen. Ein entscheidender Vorteil. Auch kann ich etwas experimentell Vorgehen und die Rahmen für das was gescannt werden soll, selbst vorgeben.

Haus im Vergleich nach Scan

Das Fazit

Der größte Unterschied ist wie beschrieben die Auflösung und spielt für mich die größte Rolle. Was die Einstellungen von Farbe, Kontrast und Farbtemperatur betrifft, so erfordert dies lediglich Übung.

Nach meiner Beschäftigung mit diesem Thema komme ich zu folgendem Schluss. Fotos welche ich hauptsächlich für meine Berufliche Tätigkeit als Fotograf nutze, werde ich nach wie vor selbst scannen oder in ein Fachlabor geben. Hier sind Spezialisten am Werk und ich habe die Wahl zwischen verschiedenen Auflösungen. Wenn ich jedoch im privaten Bereich Fotos mache wie zum Beispiel im Urlaub und lediglich eine Übersicht brauche, dann werde ich die Arbeit mit dem Scannen einem Drogerielabor überlassen.   

Also – Nur wer Zeit, Lust und den nötigen Enthusiasmus aufwendet, kommt kaum drumherum, sich einen Scanner anzuschaffen. Man behält die volle Kontrolle über seine Negative und Fotos und kann diese noch vor dem Scan anpassen. Auch die kreativen Möglichkeiten sollten hier nicht außer acht gelassen werden (Hier geht’s bald zum nächsten Blog)  

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